1949
Die Neugründung erfolgt am 4.5.1949 im »Deutschen Haus«.
Das Bootshaus, das sich in einem chaotischen Zustand befindet, muss nach und nach wieder funktionsfähig gemacht, Boote repariert und wieder aus Verstecken zusammengetragen werden. Dipl. Ing. Walter Handle stiftet ein neues Floß, Ernst Bauer die Pfähle.
Walther Schwarz, der spätere langjährige verdienstvolle Vorsitzende, Carl Keller, Hans Hartleitner und Oskar Delisle gehören zu den Männern des Neubeginns. Beim Anrudern können in Anwesenheit von OB Dr. Franz Knapp und Landrat Dr. Beizer drei Boote getauft werden. Erste Regatten werden mit Erfolg besucht.
1950 - 52
Die Aufbauarbeit wird zielstrebig fortgeführt. Der Name »Neptun« erhält auf verschiedenen Regatten-Schauplätzen wieder einen guten Klang. Neue Namen tauchen auf: Hipper, Walther, Effertz, Bantle, Muffler, Ehrlich, Mutschler.
1951/52 hat der Trainer Heinz Bantle den Jugend-Achter gebildet Hartwig Mueller, Heinz Knopf, Wolfgang Betting, Christian Greinacher, Ruediger Bosse, Arno Sulger, Dieter Gnirs, Theo Zwicker, Stm. Julius Seitz. Das im Mai 1952 getaufte Achter-Boot »Rheingold« wurde dieser Mannschaft zugeteilt die bei sieben Starts in Luzern, Zürich, Konstanz, Mannheim, Frankfurt, Schaffhausen fünf Siege erzielte. Auch mit dem Vorkriegs-Rennvierer »Graf Zeppelin« (noch mit Kastendollen) wurden mit Mueller, Sulger, Gnirs, Zwicker, Stm. Seitz internationale Erfolge errungen.
1952 wird Kurt Hipper durch den Verband zu den olympischen Qualifikations-Ausscheidungen eingeladen.
Beim Anrudern werden 7 Boote getauft. Bei 13 auswärtigen Regatten wurden 11 erste Preise errungen. Die Frage eines Bootshaus-Neubaues wird heiß diskutiert. Der Verein hat 387 Mitglieder.
1953
Erfolgreichste Mannschaft des Jahres wird der von Heinz Bantle trainierte Jugend-Achter mit: Günter Ontrup, Heinz Knopf, Dieter Gnirs, Wolfgang Stehling, Rüdiger Bosse, Christian Greinacher, Wolfgang Betting, Theo Zwicker und Stm. Julius Seitz.
1954
In Konstanz wird die Internationale Rudergemeinschaft Bodensee (IRB) gegründet. Erster Vorsitzender wird Leopold Müller, Konstanz.
In Mannheim gewinnen wir mit der Vierer-Crew Bothmann, Eisenhardt, Morgenthaler und Eckert drei Rennen. Diese Mannschaft ist auch in Luzern erfolgreich. – Ludwig Marquardt sucht für Gerhard Haege einen Partner für den Doppel-Zweier und findet ihn in Thomas Schneider von der Rudergesellschaft Gießen 1877. Nach mehreren Erfolgen – in Hannover und beim Dreiländerkampf in Klagenfurt – errudert dieses Gespann die Deutsche Meisterschaft und kurz darauf in Amsterdam die Europameisterschaft, der ersten Goldmedaille nach dem Krieg für den Deutschen Ruderverband. Die große öffentliche Siegerehrung findet in Gießen statt. Die beiden Athleten erhalten vom Bundespräsidenten das Silberne Lorbeerblatt, die höchste deutsche Sportauszeichnung. Ein großartiger Erfolg für die Athleten, für ihren Trainer Ludwig Marquardt, für den deutschen Rudersport schlechthin.
Ende des Jahres beginnen die Abbrucharbeiten am Bootshaus. Der Mitgliederstand erhöht sich auf 414 Mitglieder. In der Wertungstabelle des Deutschen Ruderverbandes stehen wir an vierter Stelle.
1955
Im März ist Richtfest für das neue Bootshaus. –Fritz Kapfer gewinnt in Mannheim gegen 10 Boote den Jungmann-Einer. – Der Bau des Bootshauses ist soweit fortgeschritten, dass im unteren Teil der Ruderlehrgang für die Universität Freiburg abgehalten werden kann.
Auf der IRB-Regatta in Radolfzell belegt unser Jugend-Achter in folgender Besetzung den ersten Platz: U. Blum, Stehling, Dostal, Trenkner, M. Blum, Schöpfel, Armbruster, Siegmund, Stm. Seitz.
Der 33. Deutsche Rudertag wird im Konzil abgehalten.
1956
Das neue Bootshaus wird mit einem Fasnachtsball »inoffiziell« eingeweiht.
Auf Einladung des Verbandes startet das neue Duo Schneider/Hipper in Duisburg und schlägt in zwei Rennen Vorjahresmeister Ratzeburg souverän. Konstanz gehört damit wieder zur Spitze. – In Zürich gewinnen wir den Schüler-Achter und Schüler-Jolle. Erfolgreich sind wir auch im Damen-Doppelvierer. Auf der vorolympischen Regatta in Luzern siegen Schneider/Hipper mit drei Längen Vorsprung.
Gleich beim Start des neu gebildeten Zweiers kommt es zu einer Sensation. Die von K. H. Bantle trainierten Athleten Dieter Bender/Günther Zumkeller belegen in Mannheim hinter dem Olympiasieger von 1960 mit nur 1/10 Sek. Abstand den zweiten Platz. Die Mannschaft startet in Heidelberg, Zürich, Luzern, Passau und Hannover und wird dort Deutscher Meister. In Passau wird im gesteuerten Zweier (Stm. Umlauft) der Dreiländerkampf für »Neptun« entschieden und bei der Zonen-Qualifikation in Potsdam schlagen unsere Ruderer den Favoriten und Olympia-Vierten Weigel/Neuling überlegen. Damit ist der Weg zur Europameisterschaft vorgezeichnet. In Prag holen Bender/Zumkeller für uns eine weitere Europameisterschaft. Die Stadt dankt mit ihrer höchsten Sportauszeichnung, der Goldplakette.
1957
In Mannheim gewinnen Thomas Schneider und Fritz Kapfer den Doppel-Zweier, die Jungmannen Eberhard Wild, Peter Siegmund, Harry Dostal, Manfred Blum mit Stm. Seitz gleich drei Rennen. – Auf der Regatta in Bern setzen sich Wild, Siegmund, Dostal, M. Blum und Stm. Seitz im Jungmann-Vierer gegen 21 Gegner, U. Blum, Bender, Armbruster, Schöpfel und Stm. Seitz im Jugend-Vierer gegen 5 Konkurrenten durch. – Die Erfolgsserie setzt sich in Luzern fort, wo auch unsere Damenmannschaft mit H.Riedlinger, B. Laule, G. Lange, U.Mücke und Stm. Armand zwei Rennen für sich entscheidet. – Thomas Schneider und Fritz Kapfer sind in Ulm erfolgreich. – Mit »Alemannia« Hamburg bilden wir eine Renngemeinschaft, starten mit Schneider/Sidow erfolgreich im Doppel-Zweier in Mainz und beteiligen uns an der Deutschen Meisterschaft in Berlin. Zehn Boote waren gemeldet. Wir gewinnen und freuen uns über eine weitere Deutsche Meisterschaft. Auf der Europameisterschaft in Duisburg erkämpfen wir im Sieben-Boote-Feld einen zweiten Platz und fahren mit dem Titel »Vize-Europameister« nach Hause.
1958
Herbert Hoff/Wolfgang Montag gewinnen im Doppel-Zweier. - Die ganze Saison erfolgreich sind auch die von K. H. Bantle trainierten Riemen-Ruderer. In Frankfurt, Zürich, Luzern und Klagenfurt rudern für Neptuns Ruhm: Dieter Bender, Manfred Armbruster, Michael Schwan, Ulrich Blum, Stm. Wolfgang Siegmund; Peter Siegmund, Harry Dostal, Henning von Platen, Eberhard Wild, Manfred Blum.
1959
Der 75. Geburtstag von Vater Dürr versammelt eine große Zahl seiner ehemaligen Zöglinge im Bootshaus. Im Bürgersaal erfolgt eine Sportlerehrung durch die Stadt.
Unsere Mitglieder Kurt Hipper, Ludwig Marquardt, Walther Schwarz und Mathias Schneider werden mit Ehrenbrief und Ehrennadel ausgezeichnet.
Unsere Senioren erzielen ganz beachtliche Erfolge in Mannheim, Bern, Frankfurt und Zürich. Die Konstanzer Regatta wird ein großer Erfolg. Erstmals seit 1914 gewinnen wir wieder einen 1.Senior-Achter mit der Mannschaft Bender, Morgenthaler, von Platen, Armbruster, Schwan, U. Blum, Siegmund, Wild, Stm. Müller. Arbeitsminister Hohlwegler vertritt die Landesregierung und überreicht den Staatsehrenpreis.
Im Dreiländerkampf in Wien gewinnen wir mit Herbert Hoff/Wolfgang Montag in einem Sieben-Boote-Feld vor Jugoslawien und Österreich. In Radolfzell entscheiden wir den Städte-Achter für uns. Zu Saisonende haben wir 24 Siege eingefahren.
1960
75-Jahr-Feier mit vielen Ehrengästen. Oberbürgermeister Dr. Heimle überbringt die Glückwünsche der Stadt und würdigt die bisherigen Leistungen des Vereins.
Zum größten Saisonerfolg wird der überzeugende Sieg unseres 1. Vierers o. Stm. In Mannheim in der Besetzung: Ulrich Blum, Michael Schwan, Werner Morgenthaler und Dieter Bender. – Auf der Deutschen Meisterschaft in Duisburg belegt unser Doppelzweier Hoff/Montag in einem Sieben-Boote-Feld nach Ratzeburg mit Rulffs/von Groddeck einen überzeugenden zweiten Platz. – Einen schönen Abschluss nach einer sehr erfolgreichen Saison erzielen wir in Glarisegg, als wir mit Schulz, M. Blum, Zumkeller, v. Platen, U. Blum, Schwan, Morgenthaler, Bender und Stm. Umlauft den Städte-Achter gewinnen.
Albert Stadtmüller wirbt im Jubiläumsjahr 54(!) neue Mitglieder. – K. H. Bantle stellt im Winter eine neue Zweier-Crew zusammen: Dieter Bender und Günther Zumkeller.
1961
Gleich beim Start des neu gebildeten Zweiers kommt es zu einer Sensation. Die von K. H. Bantle trainierten Athleten Dieter Bender/Günther Zumkeller belegen in Mannheim hinter dem Olympiasieger von 1960 mit nur 1/10 Sek. Abstand den zweiten Platz. Die Mannschaft startet in Heidelberg, Zürich, Luzern, Passau und Hannover und wird dort Deutscher Meister. In Passau wird im gesteuerten Zweier (Stm. Umlauft) der Dreiländerkampf für »Neptun« entschieden und bei der Zonen-Qualifikation in Potsdam schlagen unsere Ruderer den Favoriten und Olympia-Vierten Weigel/Neuling überlegen. Damit ist der Weg zur Europameisterschaft vorgezeichnet. In Prag holen Bender/Zumkeller für uns eine weitere Europameisterschaft. Die Stadt dankt mit ihrer höchsten Sportauszeichnung, der Goldplakette.
1962
Bender/Zumkeller erkämpfen sich in einem großartigen Rennen in Mainz die Deutsche Meisterschaft und werden daraufhin vom Verband für die Weltmeisterschaft nominiert. – Auf dem deutschen Rudertag in Berlin werden Dieter Bender und Günther Zumkeller im Auftrag des Bundespräsidenten durch Willi Daume mit dem Silbernen Lorbeerblatt geehrt.
Ruderer aus 18 Nationen wetteifern auf dem Rotsee um Medaillen und Platzierungen. Neptun gewinnt gleich den Vorlauf, unsere Ruderer qualifizieren sich für das Finale. Der Olympiasieger von 1960 (UdSSR mit Golowanow/Boreikow) wird geschlagen und auf Platz 2 verwiesen. Ein großer Tag für »Neptun«, ein großer Tag für den deutschen Rudersport! Ein Erfolg ohnegleichen für Dieter Bender und Günther Zumkeller, für Trainer Karl-Heinz Bantle und seinen Assistenten Peter Brehm. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte haben wir eine Weltmeisterschaft errungen. Die Stadt bereitet Ruderern und Trainer einen würdigen Empfang.
Zwischen Verein und Stadt wird ein Erbbauvertrag geschlossen. Mit Unterstützung von Freunden und Gönnern wird ein neuer Bootssteg installiert.
1963
Unsere Weltmeister entscheiden in Bled den Dreiländerkampf für uns. Es folgen weitere Siege in Duisburg, Luzern, Mannheim und nochmals Bled. In Essen auf dem Baldeneysee erringt unser Zweier seine dritte Deutsche Meisterschaft, bei den Europameisterschaften in Kopenhagen werden wir nach Italien Zweiter und sind damit Vize-Europameister. – Unser Jungmann-Vierer mit Jochen Butzmann, Volker Butzmann, Roland Schneble, Josef Nyesö und Stm. Herbert Fritz ist auf verschiedenen Regatten erfolgreich. – Die von Ludi Marquardt trainierten Skuller Götz Werner/Günther Bauer entscheiden den Fünfländerkampf (Deutschland, Italien, Frankreich, Schweiz, Belgien) für sich.
Zwei Skiffs werden auf die Namen »Dieter Bender« und »Günther Zumkeller« getauft.
1964
K. H. Bantle beschickt mit Bender/Zumkeller die Internationale Ruderregatta in Moskau. Unsere Mannschaft setzt sich gegen stärkste Konkurrenz durch.
Berufliche Gründe führen zum Ende dieser Erfolgs-Crew. – K. H. Bantle bemüht sich um eine Renngemeinschaft mit »Nassovia Höchst« und bringt einen gesteuerten Zweier mit Klaus Jordan und Günther Zumkeller heraus. Die angestrebte Olympia-Qualifikation kommt nicht zustande.
1965
Auf Regatten in Heidelberg, Mannheim, Zürich und Luzern werden die Farben »Neptuns« erfolgreich von folgenden Mannschaften vertreten: Karl Lanz, Peter Berger, Hans Diebold, Heinz Sieber, Stm. Herbert Fritz im Jungmann-Vierer; Karl Lanz, Hans Diebold, Wolfgang Singer, Erich Burkhardt, Heinz Sieber, Niko Ott, Peter Berger, Hubertus Weis, Stm. Herbert Fritz im Jungmann-Achter. Dieser Achter gewinnt auch erstmals in der Vereinsgeschichte das »Eichkranzrennen«. – Auf 11 Regatten wurden insgesamt 25 Siege eingefahren.
1966
Taufe von zwei Zweiern auf die Namen »Ludwig Marquardt« und »Hacki« zu Ehren zweier, um den Rudersport hochverdienter Männer.
Zumkeller/Jordan werden mit Stm. Zwosta in Hannover Deutscher Meister im Zweier mit Steuermann. Im gleichen Rennen wird der Vereins-Zweier mit Berger/Ott Vierter. – Zumkeller/Jordan haben sich damit für die Weltmeisterschaft in Bled qualifiziert und erreichen dort den 6. Platz.
1967
Die Bantle-»Schützlinge« Niko Ott/Peter Berger eröffnen die Saison im Elite-Zweier mit einem Sieg in Heidelberg. Bei der »Oberrheinischen« in Mannheim kommt der eigentliche Durchbruch. Der gesteuerte Zweier (Stm. Armbruster) wird mit vier Längen Vorsprung gewonnen. Damit ist der Durchbruch zur internationalen Spitze gelungen und der Weg zur Deutschen Meisterschaft frei. Auf dem Rotsee wird noch einmal ein starkes Rennen gegen internationale Konkurrenz gewonnen. Ott/Berger arbeiten sich in einem harten Finallauf bis auf vier Sek. an den Weltmeister, bis auf 2 Sek. an die starken Russen heran und belegen Platz drei. Bei der Europameisterschaft in Vichy kommen sie über den Hoffnungslauf ins Finale und belegen nach scharfen Zwischenspurts den 5.Rang. Das bringt die Teilnahme zu den Vorolympischen Spielen in Mexiko, wo mit Udo Brecht, H. J. Forster und Stm. Schefflen der gesteuerte Vierer gewonnen wird. Dieser Vierer, ergänzt mit Ruderern aus der Schweiz und Österreich, schlägt als Achter die starke DDR-Mannschaft.
Auf dem Rotsee gewinnt Jochen Butzmann in einem spannenden Endspurt den Senior-B-Einer.
1968
Die von K.H.Bantle betreute Renngemeinschaft Konstanz (Ott/Berger) – Wetzlar (Brecht/Färber) mit Steuermann Armbruster (Konstanz) erringt ihren ersten gemeinsamen Sieg auf der Prüfungsregatta in Essen. Es folgen Siege in Mannheim und Duisburg (Bahnrekord). Das Ergebnis für die hochfavorisierte RG ist die Deutsche Meisterschaft im Elite-Vierer. Dies bringt die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Mexiko. Durch die Bronchitis von Berger und Brecht wird der Vierer aus dem Rennen geworfen. Der Traum vom olympischen Gold ist ausgeträumt.
Gold gewonnen und wieder verschenkt hat Niko Ott als Ersatzmann des Gold-Achters. Niko Ott, eine halbe Stunde vor dem Endlauf von Trainer K.Adam als Ersatzmann für den erkrankten Roland Böse eingeteilt, verschenkt seine Medaille spontan an den erkrankten Ruderer und geht damit in die Rudergeschichte ein. Niko Ott erhält später eine Nachbildung der Medaille und den Fairplay-Preis der deutschen Sportjournalisten. Wie Peter Berger, erhält er auch das Silberne Lorbeerblatt des Bundespräsidenten.
1969/70
Bantle bringt 1969 einen neuen Elite-Vierer heraus. Der Renngemeinschafts-Vierer Konstanz (Berger), Wetzlar (Färber), Ulm (Auer), Ludwigshafen (Birl) mit Stm. Voncken (Konstanz) wird in Klagenfurt Europameister.
1970 wird dieser Vierer – auch Bodensee-Vierer genannt – zum Aushängeschild des Deutschen Ruderverbandes. In Berlin wird ein glänzendes Rennen bestritten und in Duisburg das deutsche Ruder-Championat gewonnen. - Die von Jochen Butzmann betreuten Junioren sind ebenfalls erfolgreich. Der Leichtgewichts-Doppelzweier Klaus Günther/Dieter Fulde wird südbadischer Juniorenmeister und Gesamtsieger von Baden. Christian Bartak wird südbadischer Juniorenmeister im Einer und Bernd Puhl/Peter Glauche erzielen diesen Titel im Zweier o. Stm. – Puhl/Glauche werden im von W. Bunten gesteuerten Zweier Deutsche Juniorenmeister und Sieger im Länderkampf gegen Dänemark, Holland und Norwegen. Bei der FISA-Junioren (Welt-)Meisterschaft in Griechenland belegt dieses Team den 6. Rang.
Wieder ein großes Jahr für Neptun. Der Bodensee-Vierer mit Schlagmann Peter Berger und Stm. Stefan Voncken vom Neptun Konstanz gewinnt in St. Catherines/Kanada die Weltmeisterschaft. In Chile siegt dieses Boot über südamerikanische Mannschaften. Das Ziel Olympia wird angesteuert.
1971
Bei der 84. Oberrheinischen Regatta in Mannheim siegt erwartungsgemäß der Weltmeister von St. Catharines, die RG Konstanz/Wetzlar/Ulm/Ludwigshafen an beiden Tagen.
In Amsterdam wird der sieggewohnte Bodensee-Vierer am ersten Tag auf Platz 5 verwiesen. Trainer Bantle: »Es ist wie verhext!« Am zweiten Tag wirkt die Niederlage des Vortages stimulierend. Die »Bullen« fahren einen überzeugenden Sieg ein. In Kopenhagen gewinnt dieses Boot die Europameisterschaft.
Peter Berger steuert in einem souveränen Sieg in Duisburg die Deutsche Meisterschaft im Einer(!) an. Dieser Sieg wird in Fachkreisen als »Berger-Gag« gehandelt. Es war wohl seine persönliche Konsequenz für die Tatsache, dass bei deutschen Meisterschaften keine Renngemeinschaften an den Start dürfen.
Eine sich dramatisch verschlechternde Finanzsituation des Vereins führt dazu, dass der amtierende Vorstand passt und in der Folge Hans Hartleitner zum kommissarischen Vorstand berufen wird.
1972
Das zweite Olympische Gold für Konstanz. Die Renngemeinschaft RV Neptun Konstanz (Peter Berger)/RG Wetzlar/Ulmer RC Donau/Ludwigshafener RV wird von Trainer Bantle zu diesem triumphalen Erfolg geführt. Ein großer Tag in der Geschichte Neptun's.
Der DRV-Achter mit Schlagmann Peter Berger gewinnt in Mannheim gegen starke Konkurrenz. Dieses Boot entscheidet auch den Dreiländerkampf (Deutschland, Frankreich, Niederlande) für sich. Auf dem Rotsee reicht es nach der DDR und der CSSR nur für einen 3. Platz. Der DRV löst daraufhin den Achter auf.
Unsere Juniorenmannschaft wird weiter aufgebaut. In Breisach wird auf der Landesmeisterschaft der Junior-Achter mit folgender Crew gewonnen: Frank Schorpp, Achim Weltin, Thomas Neinhaus, Claus Gittner, Michael Vogt, Stefan Hoyer, Christof Weltin, Klaus Schrodin, Stm. Ralf Duelli.
Im Oktober wird auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung Klaus Brunner, der bis dahin noch keine Mitgliedskarte besitzt, zum 1. Vorsitzenden gewählt.
1976
Eine neue Satzung wird ausgearbeitet und von der Jahreshauptversammlung gebilligt. Der Sparkurs des neuen Vorstandes führt zu einer Einschränkung des (teuren) Leistungssports zu Gunsten des weniger kostenintensiven Breitensports. Mit der Stadt werden Verhandlungen wegen finanzieller Unterstützung geführt. Mitgliederwerbung wird in Form von Ruderkursen betrieben. Es werden Spenden eingeworben und Umlagen bei den Mitgliedern erhoben.
In der Kastanienhalle auf der Insel Mainau findet ein Herbstball statt.
1977
Das Training für Jugendliche wird wieder forciert. Beim Anrudern werden drei Boote – zwei Skiffs und ein Zweier – getauft.
Die Sanierung der Vereinsfinanzen macht deutliche Fortschritte. Die Frage einer Neuverpachtung und eines Umbaues der Gastronomie wird diskutiert. Es kommt zu einem Pachtvertrag mit der GEDIGA.
1978
Mit einer Jugendgruppe besuchen wir im Frühjahr Fontainebleau. Unsere Jugendabteilung befindet sich weiter im Aufwind. Die Junioren werden von Klaus Günther und Stefan Voncken betreut.
Der Pachtvertrag mit der GEDIGA endet mit einem Fiasko. Wir müssen das Gericht bemühen und erhalten später auf diesem Weg Schadenersatz.
Thomas Brunner/Christian Müller holen sich in Breisach im Junior-Doppelzweier den Titel eines Landesmeisters.
Sehr erfolgreich ist unsere Bewirtung auf dem Bootsplatz anläßlich des Seenachtsfestes.
1979
Ein langfristig angelegter Pachtvertrag mit der Adler-Brauerei Göggingen wird unter Dach und Fach gebracht. Er zieht einen größeren Umbau der gesamten Gastronomie nach sich.
Auf der Jahreshauptversammlung scheidet der bisherige 1.Vorsitzende Klaus Brunner aus seinem Amt. Ihm folgt Ulrich Blum. Am Ende der Ära Brunner ist festzuhalten, dass in diesen dreieinhalb Jahren seiner Amtszeit vieles bewegt wurde und sich die finanzielle Situation des Vereins nachhaltig geändert hat. Auf dieser Basis kann der neue Vorstand die leistungssportlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten weiter verstärken.
Die 1. Konstanzer Seenachtsfest-Regatta wird zu einem Riesenerfolg. Die Regatta mit 8 beteiligten Vereinen sorgt für vier Rennen vor mehreren tausend Zuschauern. Auch die anschließende Bewirtung auf unserem Bootsplatz führt zu einem erfreulichen Ergebnis. Im Herbst besucht eine Konstanzer Abordnung unsere Ruderfreunde in Fontainebleau.
Zum Saisonende weist unsere Erfolgsstatistik 34 Siege bei 56 Starts auf. Dabei sind zwei Landesmeistertitel der Junioren: Einer (Thomas Brunner), Doppel-Zweier (Peter Sulger/Christian Keller).
1980
Ein »Tag der offenen Tür« wird mit großem Erfolg durchgeführt und bringt uns 37 neue Ruderer. Auch die 2. Konstanzer Seenachtsfest-Regatta wird wieder in jeder Hinsicht zu einem großen Erfolg.
Die Renngemeinschaft Neptun Konstanz/Undine Radolfzell (Christian Keller, Dirk Ströber) wird im Lgw. Männer-Zweier o. Stm. Eichkranzsieger. Trainer: Klaus Günther.
Michael Baum wird Landesmeister im Leichtgewichts-Junior-A-Einer. Es war die 2. Regatta in seiner ersten Rudersaison
Alt-Oberbürgermeister Dr. Bruno Heimle wird beim Herrenabend als jahrzehntelanger Neptun-Förderer mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft geehrt.
1981
Der unermüdliche Hans Hartleitner wird anläßlich seines 75. Geburtstages mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet.
Die Damenabteilung feiert mit einem netten Fest ihr 50jähriges Jubiläum. Aus den ursprünglich eher leistungssportlich orientierten Zielen der Damenabteilung hat sich seit längerer Zeit eine breitensportliche Entwicklung ergeben. Heute hat sich diese Gruppe ganz der Wanderruderei verschrieben.
OB Dr. Eickmeyer stattet dem Vorstand einen Arbeitsbesuch ab.
In einer größeren Renngemeinschaft sind wir mit unserem Ruderer Christian Keller Internationaler Meister des DRV im Leichten Achter. Der von Jochen Butzmann betreute Junior-Vierer m. St. (J.Schreiner, A.Venedey, U.Sulger, D. End, Stm. P.Pilz) wird Landesmeister. Michael Baum wird Vize-Landesmeister im leichten Junior-A Einer.
Einen großen Erfolg bringt auch der Niko-Ott-Vierer vom FISA-Veteranen-Treffen in Heidelberg mit nach Hause. Die Ruderer Niko Ott, Georg Schwericke, Mike Francetic, Klaus Steffen, gesteuert von Steffen Schweizer, haben als Veteranen eine zweite Ruder-Karriere begonnen.
25 eigene und 10 Siege in Renngemeinschaft sind zu Saisonende eine erfreuliche Bilanz.
1982
Die Taufe des Renn-Vierers »Black-Jack« durch OB Dr. Eickmeyer und Direktor Gerdes ist das Ergebnis einer Spendenaktion.
In München gelingt es Trainer Butzmann, seinen Junior-Vierer ungeachtet verschiedener vorheriger Schwierigkeiten zur Deutschen-Junioren-Vizemeisterschaft zu führen.
Fritz Ruof wird anläßlich der Vollendung seines 90. Lebensjahres mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft geehrt.
1983
Die Vorbereitungen für die Hundertjahr-Feier laufen an. Vereinsgeschäftsführer Helmut Hengstler wird mit der Organisation beauftragt.
Niko Ott löst Jochen Butzmann mit einer neuen Trainingskonzeption ab. Zur Betreuung der »nichtrennrudernden« Jugendlichen wird ein studentischer Übungsleiter eingesetzt.
Neptun organisiert die 1. IRB-Wanderfahrt, durchgeführt von Mechthild Kleimeier.
Mit Unterstützung des Fördervereins der Kooperativen Gesamtschule wird ein neuer C-Riemen-Vierer gekauft und in Anwesenheit verschiedener Ehrengäste, darunter Bürgermeister Dr. Hansen, auf den Namen »Amun« getauft.
1984
Wir stellen eine deutliche Mitgliedersteigerung im Bereich der Jugendlichen fest. Die Betreuung durch Übungsleiter und die Neukonzeption des Leistungssports tragen Früchte. Das Saisonergebnis von 43 Siegen kann sich sehen lassen. Mit dabei sind eine Landesmeisterschaft im Junior-Doppelzweier (A. Vogel/J. Metzler) und ohne Wertung die Qualifikation dieses Teams und des Junior-Einers (Steffen Schweizer) zum Finale der Deutschen Juniorenmeisterschaft. Zum Jahresende stehen 24 Jugendliche (Jungen und Mädchen) im Training. Das ist für das Jubiläumsjahr 1985 eine gute Perspektive...