
Nicht jeder hat die Zeit und Lust für eine schöne Ausfahrt den ganzen Samstag im Ruderboot zu sitzen. Das schränkt den Bewegungsradius natürlich zwangsläufig ein. Wie schafft man es dann trotzdem
beim Rudern nicht immer nur das Gleiche (den 2. Pfahl) zu sehen?
Eigentlich ganz einfach: Man braucht ein Boot und zwei Mannschaften, welche sich unterwegs abtauschen. So schafft man die doppelte Strecke in der gleichen Zeit (Grundlagenwissen Algebra
Sekundarstufe 1).
Anhand der Auswertung der GPS-Daten unserer Erkundungstour am 1. Mai konnte ein genaues Bewegungsprofil erstellt werden. Dieses war die Basis für die Detailplanung des Tagesablaufs. Team 1
startete um 10hoo am Neptun, ruderte zum Teufelstisch und dann wieder 5km zurück zum Campingplatz Fließhorn. Wie im letzten Bericht beschrieben, lässt sich dort hervorragend anlegen.
Um 14hoo fuhr Team 2 mit dem Auto beim Neptun los und traf dann zeitgleich zum fliegendem Wechsel am Campingplatz ein.
Nach einem kleinem Smalltalk und Gruppenfoto wurde dann Boot gegen Auto getauscht und alles in umgekehrter Reihenfolge wieder zurückgerudert, bzw. gefahren. Also alles rückwärts - sozusagen. (Da
bin ich aber froh dass ich in Team 2 war)
Besonders beeindruckend dabei war, wie Team 1 den streng getakteten Zeitplan mit allen Zwischenstopps mit höchster Präzision eingehalten hat. Ich könnte an dieser Stelle noch erwähnen das dort
zwei waschechte Schweizer mit an Bord waren. Vielleicht war es ja aber einfach nur meine geniale Planung?
Mit Ausnahme in zwei Punkten ist mein Plan wirklich genau aufgegangen.
Erste Ausnahme: Meine Vorhersage vom letzten Bericht «Über 310cm wird die Hose nass.» hat zwar gestimmt. Ich hätte aber vielleicht noch dazu erwähnen sollen, dass sich das nur auf meine Beinlänge
bezieht. Wer etwas kleiner ist, steht auch etwas tiefer im Wasser (sorry Agnieszka).
Zweite Ausnahme: Bei der Festlegung der Startzeit (eine Stunde früher als bei der Erkundungstour) haben wir nicht bedacht, dass man dann entsprechend früh zur Mittagspause in Litzelstetten
ankommt. Die Küche war noch gar nicht richtig geöffnet und musste improvisieren. Deshalb gab es leider wieder kein Schnitzel. Nächstes Mal starten wir um 10h30.
Und das wir das nochmal machen, kann man schon als sicher betrachten. Sobald niedriger Wasserstand wieder auf schönes Wetter trifft, brechen wir wieder auf.
Denn der Teufelstisch ist nicht nur einfach ein glitschiger Felsen im Wasser auf dem man nasse Füsse bekommt. Er hat etwas absolut magisches, das sich nur schwer beschrieben lässt. Seine fast
perfekt ebene Fläche schimmert smaragdgrün in der Sonne. Wenn du an seiner Vorderkante stehst und dir vor Augen hältst, dass er dort beinahe 100m senkrecht in das tiefe Blau des Bodensees
abfällt…dann überkommt dich eine Euphorie die noch über Stunden anhält.
Das ist die absolute Wahrheit. Ich schwöre!
Arne Klement