
Der Teufelstisch ist eine Felsformation des Bodanrück. Es handelt sich hierbei um eine Felsnadel, die am Beginn der Marienschlucht dem Steilabfall vorgelagert ist. Die Felsnadel endet in einer flachen Platte dicht unter der Wasseroberfläche. Seeseitig fällt die Wand des Teufelstisches fast senkrecht bis in rund 90 m Tiefe ab. Ein schmaler Felssteg an der südsüdwestlichen Seite des Tischs, der sogenannte Sattel, verbindet den Gesteinszacken in rund 32 m Tiefe mit dem Gestein des landseitigen Bodanrück-Sockels.
Eigentlich war die Erstbesteigung mit dem gesamtem Expeditionsteam am Sonntag den 4. Mai geplant. Doch die Wettervorhersage verhieß nichts Gutes. Ein Aufstieg zu diesem Zeitpunkt erschien unmöglich. Am 1. Mai boten sich allerdings ideale Bedingungen. Da die anderen Expeditionsteilnehmer (unsere Ruderjugend) zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausreichend an die Höhenluft akklimatisiert waren, machten sich die drei erfahrensten und verwegensten Expeditionsteilnehmer auf den Weg, um die Route über die Nordflanke zu erkunden. Bei klarer Himmel, Temperaturen bis 25°C , Leichte Brise von Süd-Süd-West mit maximal 6 Knoten und ein Wasserstand von 285cm machten sich der Expeditionsleiter Arne mit den beiden Sherpas Caroline und Anton in aller Frühe (11hoo) auf den Weg.
Hier könnt Ihr es nachlesen:
Schon nach weniger als einem Kilometer kam die erste Herausforderung. Wir mussten uns durch zahlreiche Untiefen hindurch kämpfen. Dank guter Markierung dieser Passage und Rückspiegeln der neuesten Genration war das aber kein Problem. Danach kämpften wir uns durch das schier endlos wirkende Tal des «kon si than mtsho», wie der Bodensee auf tibetisch heisst.
Bei 7990m erreichen wir das Basecamp der UNI-Konstanz. Anlegen unmöglich. Aus der Ferne erkennen wir die verlassenen Biwaks und entscheiden, unsere Reise ohne Zwischenhalt fortzuführen. Nun wird die Strecke etwas abwechslungsreicher. Wir bestaunen die reiche Vegetation der Insel Mainau zur linken. Nun wird die Luft dünner und das Rudern fällt uns zunehmend schwerer. Ab hier begeben wir uns auf unbekanntes Terrain.
Noch etwa 3000m, dann erreichen wir Basecamp 2 beim Strandbad Litzelstetten. Bei 22860m passieren wir den Campingplatz Fliesshorn. Hier werden wir unser Basecamp 3 für den Rückweg errichten. Wir befinden uns bereits in der Todeszone. 13120m. Wir passieren wir das Klausenhorn zu unserer Linken. Jetzt liegt er vor uns. Der legendäre Teufelstisch. Man kann den Gipfel schon aus der Ferne schon erahnen. Mit letzter Kraft und unter Einsatz unserer letzten Sauerstoffreserven schaffen wir den Aufstieg. Sherpa Caroline erreicht als Erste das Gipfelplateau.
Überglücklich liegen wir uns in den Armen und geniessen den ergreifenden Ausblick über den Überlinger See. Doch wir verweilen nicht lange. Es ist Zeit, sich auf den Rückweg zu machen, damit wir unser Basecamp noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen. Unser Problem: Anders als beim Mount Everest, geht es auf dem Rückweg nicht bergab. Das war einfach. Aber diesmal ist der Rückweg genau der gleiche wie der Hinweg, nur eben genau anders herum. Deshalb brauche ich davon auch nicht zu berichten. Glaub mir ja sowieso keiner, wie wir das geschafft haben.
Hier noch die wichtigsten Fakten für alle folgenden Expeditionen:
Bei einem Wasserstand von unter 230cm Metern ragt die Oberfläche des Teufelstisches aus dem Wasser. Über 310cm wird die Hose nass.
Freibad Litzelstetten: Anlegen kein Problem. Das Essen kostet zwischen 20-30€ . Die Portionen sind okay. Alles hat gut geschmeckt. Die Käsespätzle sind nicht selbstgemacht. Das rote Thaicurry ist zu empfehlen.
Campingplatz Fliesshorn: Anlegen kein Problem. Am Kiosk gibt es frische Brötchen (muss man selber belegen), Teilchen und Eiscreme. Sehr gemütlich.
Entfernungen: Litzelstetten 11km, Teufelstisch 18km, Fliesshorn 22km. Gesamtstrecke 36.5 km
Arne Klement